Umweltförderpreis Bad Zwesten

Sonntag, den 18. November 2012 um 00:00 Uhr

Umweltförderpreis Bad Zwesten 2011/12


Foto: HNA 

 Bad Zwesten, 15.11.2012  Auf Antrag der SPD Fraktion wurden Katharina und Renè Hublitz - vom Bad Zwestener Gemeindeparlament  - mit dem Umweltförderpreis 2011/2012 ausgezeichnet.

Robert Koch "Wir sind der Meinung dieses einmalige, vorbildliche Projekt und diese beeindruckende Leistungen des Ehepaars Hublitz - welche nicht auf kurzzeitigen Gewinn, sondern auf Nachhaltigkeit für weitere Generationen verwirklicht wurde und weiterhin wird - bedarf einer besonderen Anerkennung und Würdigung."

 

17.11.2012 HNA Fritzlar Homberg [Claudia Brandau]

 

Laudatio zur Antragsbegründung von SPD Fraktionsvorsitzenden Robert Koch:

Die Gemeindevertretung hat vor Jahren den Umweltförderpreis eingeführt, um damit Mitbürger auszuzeichnen, die ein besonderes Augenmerk den Belangen des Umweltschutzes widmen. Zusätzlich sind die Modellhaftigkeit und die Vorbildfunktion des Vorschlages als Kriterien entscheidend. Letztmalig wurde dieser Preis in 2003 verliehen.

 

Für die Reaktivierung und ökologische Optimierung der denkmalgeschützten Niederurffer Obermühle schlägt die SPD Fraktion der Gemeindevertretung vor, Katharina und René Hublitz mit dem Umweltförderpreis 2011/2012 auszuzeichnen.......weiterlesen

 

Die Obermühle in Niederurff wurde im Mittelalter erbaut und bis 1960 als Getreidemühle genutzt. Erste urkundliche Erwähnung war in 1498. Seit 1960 blieb sie zwar bewohnt, wurde aber nicht mehr als Mühle benutzt und war mehr oder weniger dem Verfall ausgesetzt. In der Zeit von 2003 bis 2009 blieb die Mühle gänzlich unbewohnt und war ihrem Schicksal überlassen. 2009 wurde die Obermühle von Katharina und René Hublitz aus Ungedanken wiederentdeckt.

 

Am Anfang stand bei Ihnen die Idee, einen alten Wasserkraftstandort zu reaktivieren.

Erfahrung mit so etwas besaßen beide noch nicht. Nach Gesprächen mit dem Denkmalschutz, der Gemeinde und der Oberen Wasserbehörde erwarb man die Mühle und fing - mit einem schlüssigen Konzept - mit der Restauration der Mühle an.

 

Im ersten Bauabschnitt wurde die Erstellung der Wasserkraftanlage gemäß dem historischen Vorbild durchgeführt. Zuerst wurde die Mühle aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt und von demselbigen befreit. Der Unrat im Mühlengraben ober- und unterhalb der Mühle musste entfernt werden.

Der Mühlengraben wurde dann mit den original Steinen restauriert und wieder aufgebaut.

 

Das Gerinne wurde aus alten Balken rekonstruiert und neu aufgebaut.

Dabei stattete man das Ende des Gerinnes zum Mühlenrad mit Linearmotoren aus. Diese ermöglichen eine automatische Leistungsoptimierung durch Anpassung des Einfallwinkels zum Wasserstand des Obergrabens.

 

In Absprache mit der unteren Denkmalschutzbehörde wurde ein eisernes, oberschlächtiges Wasserrad installiert. So ein Wasserrad gibt es nicht von der Stange. Es setzt eine genaue Berechnung sowie eine Maßanfertigung zu den gegebenen Örtlichkeiten voraus. Hierbei zeichneten sich das technische Verständnis, das Ideenreichtum sowie das handwerkliche Geschick von Herrn Hublitz aus.

 

Die Radlagerung, die Welle und das Übersetzungsgetriebe bestehen aus Teilen einer ausrangierten Fluggastbrücke. Der größte Teil der Fertigung wurde auch hier wieder in Eigenleistung vollbracht.

 

Für die Umformung der potentiellen und kinetischen Energie des Wassers über das Mühlrad und dem Generator in elektrische Energie wurde eigens eine neue Technik entwickelt. Um möglichst viele verschiedene Wasserabflüsse verarbeiten zu können, entschied man sich für den Einsatz von Windkraftwechselrichtern. Die alte Technik der Wasserkraftanlage wurde somit mit der neusten Technik des 21. Jahrhunderts ausgestattet. Diese Technik ermöglicht eine Stromausbeute schon bei geringster Mühlraddrehzahl. Sobald das Rad sich dreht, wird Strom produziert.

Wenn die meisten Wassermühlen schon aus Wassermangel stehen, kann in der Obermühle noch elektrische Energie erzeugt werden. Mit diesem Konzept können Wasserabflüsse von 30 bis 1000 l/s verarbeitet werden. Dies entspricht einer elektrischen Leistung bis zu 12 kW.

 

Die Anlage befindet sich derzeit noch im Probebetrieb, die Einspeisung erfolgt erst nach Abnahme der wasserbaulichen Änderungen durch die Obere Wasserbehörde.

Alle Arbeiten am Gewässer sind ordnungsgemäß abgeschlossen, sodass die Abnahme hoffentlich noch dieses Jahr erfolgen kann.

 

Zudem widmet sich das Ehepaar nun auch dem zweiten Bauabschnitt, der Instandsetzung des Haupthauses sowie der Nebengebäude. Rene und Katharina Hublitz haben in den Jahren seit dem Erwerb der Mühle mit besonderem Einsatz von viel Freizeit und jeder Menge Idealismus Außergewöhnliches geleistet.

 

Alles, was Sie anpackten, geschah im Einklang mit der Natur. Kein Baum oder Strauch wurde zu viel gerodet. Alles wurde sorgfältig ausgewogen. Ein Zitat der Obere Naturschutzbehörde: „Die Urfe wurde um zwei wertvolle, beschattete Arme erweitert“. Zudem wurde im Zuge der Reaktivierung der Mühlengräben das Grabenwasser fischdurchgängig gestaltet, ein Mindestabfluss festgelegt und alle vorhandenen Aufstiegshindernisse seitens der Obermühle rückgebaut. Anschließend erfolgte ebenfalls in Eigenleistung die Sanierung der Obermühlenwehrkrone.

 

Bei der Restaurierung des Haues verwenden sie ausschließlich alte Baumaterialien, um alles naturgetreu nachzubauen. Selbst die Lehmwände des Hauses wurden fachkundig instand gesetzt oder wie z. B. der Hof, der wird mit altem Kopfsteinpflaster gepflasterten.

 

Das, was von der alten Mühlentechnik die Jahre überlebt hat, wird erhalten und soll in den Wohnräumen als Anschauung und Dekoration integriert werden.

Wir sind der Meinung dieses einmalige, vorbildliche Projekt und diese beeindruckende Leistungen des Ehepaars Hublitz - welche nicht auf kurzzeitigen Gewinn, sondern auf Nachhaltigkeit für weitere Generationen verwirklicht wurde und weiterhin wird - bedarf einer besonderen Anerkennung und Würdigung.

 

Daher schlagen wir der Gemeindevertretung vor:

 

Katharina und Rene Hublitz, Im Oberdorf 12, Bad Zwesten Niederurff

den Umweltförderpreis 2011/2012 zu verleihen. Verbunden mit dem Preis ist ein Preisgeld von 500 €.

Für weitere Informationen kann ich Ihnen die Homepage der Mühle empfehlen.

Unter www.obermühle-niederurff.de können Sie dies Projekt weiter verfolgen.

 

Unser Fazit: Katharina und Rene Hublitz sind ein Glücksfall für die Obermühle, für Niederurff und Bad Zwesten

Link:

http://www.badzwestencity.de/index.php?option=com_content&view=article&id=298:umweltfoerderpreis-bad-zwesten&catid=106:november-2012&Itemid=55

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